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Spiritueller Impuls
für Februar und März 2022

 

Die Augen GOTTES

‚Überleg dir, was du tust, GOTT sieht alles!‘ Ob meine Urgroßmutter diese Aussage wirklich geglaubt hat, weiß ich gar nicht, aber mir hat sie ziemlich im Nacken gesessen. Ich fühlte mich als Kind immer von GOTT beobachtet, den ich mir mit grimmiger Miene vorstellte, wie Er stirnrunzelnd meinem Tun und Lassen zusah, wenn es nicht dem entsprach, was ‚brave‘ Mädchen so taten. Mir kam diese Bemerkung meiner Urgroßmutter wieder in den Sinn, als ich die Losung für dieses Jahr las: Du bist ein GOTT, der mich sieht. (1. Mose 16, 13)

Die grimmige Miene hat GOTT für mich längst verloren. Mein GOTTES-Bild ist mit den Jahren ein sehr zugewandtes und liebevolles geworden. Dieser alles sehende und wertende GOTT war nur einer, den die Menschen zu pädagogischen Zwecken ins Leben gerufen haben. Meine Erfahrung mit GOTT war und ist komplett anders.

Zudem habe ich gelernt, wie GOTT sieht. Nicht als einer, der aus einer Distanz auf uns herabsieht. Ich habe von Jesus Christus gelernt, dass GOTT in uns wohnt (Lukas 17, 21 und sehr eindrücklich Matthäus 25, 31 – 46). Das heißt, dass mich GOTT zuallererst durch meine Augen sieht und da GOTT die Liebe ist, ist es ein liebevoller Blick, der auf mich fällt. Das gilt auch für die Augen meiner Mitmenschen, wenn sie liebevoll auf mich sehen. Jeder Blick, der abwertend, entwertend oder geringschätzig ist, hat keine göttliche Kraft in sich. Ich vermute, dass wusste auch meine Urgroßmutter. Sie wollte mir gern die Flausen austreiben und hat mir daher den strengen Blick GOTTES aufgehalst. Erst viel später habe ich eine Geschichte gefunden, die ich meiner Urgroßmutter gern mitgegeben hätte, um ihr zu verdeutlichen, wie ich den Blick GOTTES inzwischen erfahre:

Mutter: ‚Bist du dir im Klaren, dass GOTT anwesend war, als du den Keks in der Küche geklaut hast?‘- ‚Ja.‘- Und dass er dich die ganze Zeit über angeschaut hat?‘ – ‚Ja.‘ – ‚Und was meinst du, hat er zu dir gesagt?‘ – ‚Er sagte: Niemand ist hier außer uns beiden – nimm zwei!‘ (aus: Anthony de Mello, Wer bringt das Pferd zum Fliegen?)

Eine gute Zeit unter den liebevollen Augen GOTTES und einen liebevollen Blick auf Euch selbst und die anderen!

 

Pastorin + Spiritualin Alexandra C. Hector                    

Pax et bonum! - Frieden und Gutes!

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